Gruppe für Wertkritik und Krisentheorie

Antipolitik Antiökonomie Antimoderne



wertKRITIK.org ist die Internetpräsenz der Gruppe für Wertkritik und Krisentheorie.


Hier werden Texte publiziert, die sich der Krise und Kritik der warenproduzierenden Gesellschaft sowie all ihrer Formen und Kategorien (Ware, Wert, Arbeit, Geld, Markt, Staat, Demokratie etc.) widmen.

Im Zentrum steht die Annahme, dass wir gegenwärtig in einer Epoche der fundamentalen Krise der kapitalistischen Gesellschaft leben, die die Menschheit vor eine existentielle Alternative stellt: Emanzipation oder Barbarei.


Die Theoriebildung von wertKRITIK.org steht in der Tradition der Wertkritik bzw. Wert-Abspaltungskritik, wie sie seit den 1980er Jahren sowohl in Abgrenzung als auch in Weiterentwicklung der Theorie von Karl Marx sowie daraus hevorgegangener Marxismen entwickelt wurde.

Sie knüpft vor allem an jene Teile des Marx'schen Werkes an, die sich auf die schonungslose Analyse und Kritik des Kapitalismus als einer „fetischistischen“ Gesellschafts- und Lebensform mit ihren vielfältigen immanenten Widersprüchen beziehen Widersprüche, die letztlich in ihrer eigenen finalen Krise kulminieren.


AKTUELLES

Zur Debatte um Israel


Vor kurzem wurde hier der Artikel Zionismus und Antisemitismus von Gerold Wallner veröffentlicht. Darin widmet sich der Autor einigen Aspekten, die in der wertkritischen Debatte um Israel und den aktuellen Krieg in Gaza weitgehend vernachlässigt werden, insbesondere Fragen zur Geschichte und ideologischen Legitimation des israelischen Staates.


Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die in der (besonders deutschsprachigen) Wertkritik vorherrschende Verengung der Diskussion zu Israel, Nahostkonflikt, Antisemitismus usw. streng genommen ein Produkt der letzten 15-20 Jahre ist. Davor konnte in diesen theoretischen Kontexten noch relativ differenziert über diese Themen diskutiert werden. So konnte etwa der politische Zionismus noch als „Ausdruck einer nachholenden modernisierenden Nationswerdung mit Landnahme und künstlicher Herstellung einer Schriftsprache“ beschrieben werden, ohne sogleich die heute üblichen Antisemitismus-Reflexe hervorzurufen. Auch die Debatten über das Wesen des modernen Antisemitismus waren damals noch weit offener und weniger ideologisiert als heute.


Exemplarisch hierfür veröffentlichen wir an dieser Stelle einen über 20 Jahre alten Text, ebenfalls von Gerold Wallner. Dieser erschien als Leitartikel in der Ausgabe 1/2002 der Zeitschrift Streifzüge, die im Zeichen von 9/11 und der sich abzeichnenden Konfrontation mit dem antideutschen Bellizismus stand – eine Konfrontation, die auch redaktionsintern zu einigen Konflikten und sogar Spaltungen führte. Auch Robert Kurz war zu dieser Zeit noch als Autor aktiv an den Streifzügen beteiligt (in derselben Ausgabe erschien von ihm ein Text mit dem Titel Geld und Antisemitismus).


Wallner skizzierte in seinem damaligen Text einige Grundrisse einer wertkritischen Theorie des modernen Antisemitismus, die nicht nur ansatzweise bereits manche Aspekte der Geschichte Israels und des politischen Zionismus integriert, die in seinem aktuellsten Artikel in aller Ausführlichkeit diskutiert werden, sondern auch eine elaborierte kritische Perspektive auf das Phänomen eines „strukturellen Antisemitismus“ beinhaltet, die der heute gängigen Reduktion dieses Begriffs auf ein besinnungslos eingesetztes Totschlaginstrument zwecks Diffamierung unliebsamer Positionen und jedweder „verkürzten Kapitalismuskritik“ fundamental entgegensteht:


Gerold Wallner: Schmähohne!


Die gesamte, auch heute noch lesenswerte Streifzüge-Ausgabe 1/2002 ist im Online-Archiv unter streifzuege.org abrufbar.




25 Jahre "Das Geschlecht des Kapitalismus"


Vor 25 Jahren – im Jahr 2000 – erschien das Buch Das Geschlecht des Kapitalismus von Roswitha Scholz.


Dieses Buch war wegweisend einerseits für die Weiterentwicklung der Wertkritik zur Wert-Abspaltungskritik, andererseits in feministischer Hinsicht als Grundlegung einer radikal kapitalismuskritischen Theorie des modernen Geschlechterverhältnisses.


Aus diesem Anlass veröffentlichen wir an dieser Stelle einen Einführungstext von Andreas Urban mit einer Zusammenfassung zentraler Thesen und theoretischer Grundlagen der Wert-Abspaltungskritik:


Andreas Urban: Was ist Wert-Abspaltungskritik? Eine Zusammenfassung zentraler Thesen und theoretischer Grundlagen




AKTUELLE BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN

Krieg
Eine Geschichte ohne Ende


von Gerd Bedszent


erschienen im April 2025 bei trafo


Siehe hierzu auch den Buchauszug auf dieser Website:

Staatszerfall und Weltordnungskriege




Kritische Theorie des Alter(n)s


Eine wert-abspaltungskritisch inspirierte Theoriearbeit zum Verhältnis von Alter(n) und Kapitalismus


von Andreas Stückler


erschienen im Februar 2024 im Mandelbaum Verlag


Siehe auch den Buchauszug auf dieser Website:

Jugendwahn und Anti-Ageing




Der Dialog
Ein Gespräch über Sinn und Unsinn der politischen Ökonomie


von Klaus Müller und Knut Hüller

erschienen im Dezember 2023 im Mangroven Verlag


Siehe hierzu auch den anlässlich der Buchpublikation wiederveröffentlichten Artikel Auf (ausgetretenen) Abwegen von Knut Hüller




Schwerer Verlauf
Corona als Krisensymptom


herausgegeben von Andreas Urban und F. Alexander von Uhnrast


U.a. mit Beiträgen von: Gerd Bedszent, Fabio Vighi, Kurt B. Uhlschütz, Alexa Lichtaus


erschienen im März 2023 bei Promedia


Siehe dazu auch die auf dieser Website veröffentlichte Einleitung des Bandes.

 



Beton
Massenkonstruktionswaffe des Kapitalismus


von Anselm Jappe


erschienen im Jänner 2023 im Mandelbaum Verlag


Siehe dazu auch folgende Beiträge auf dieser Website: 

Können wir von der "Betonitis" geheilt werden?

Eine betonierte Welt