Andreas Urban
Ernst Schmitters Einführung in die Wertkritik
Rezension von:
Ernst Schmitter, Sackgasse Wirtschaft. Einführung in die Wertkritik, Zürich, edition 8, 2019
Einführungsliteratur zur Wert- und Wert-Abspaltungs-Kritik suchten Interessierte bis vor kurzem vergebens. Einzig Anselm Jappes „Die Abenteuer der Ware“ (2005) stellt in diesem Zusammenhang bis zu einem gewissen Grad eine Ausnahme dar. In diesem Buch blieb allerdings die Dimension der geschlechtlichen Abspaltung bzw. Wert-Abspaltung (Scholz 2011) noch weitestgehend unberücksichtigt. Am Kriterium einer „Einführung“ gemessen, ist Jappes Buch wahrscheinlich auch vergleichsweise schwer zu lesen und setzt eine wertkritische Vorinformiertheit zwar vielleicht nicht zwingend voraus, seine Lektüre wird dadurch aber ungemein erleichtert.
Das bisherige Fehlen einer Einführung in die Wert-Abspaltungs-Kritik mag zu einem erheblichen Teil einer gewissen Zurückhaltung seitens der tragenden Theoretiker/innen geschuldet sein, die eigene Theorie überblicksartig und auch für Außenstehende möglichst leicht verständlich im Sinne einer „Einführung“ aufzubereiten – eine Zurückhaltung, die von einem wert-abspaltungskritischen Standpunkt durchaus verständlich ist: Zu groß ist die Gefahr, die notwendige Komplexität und das Abstraktionsniveau der eigenen Theorie einem Anspruch auf Leichtverständlichkeit zu opfern oder die Theorie womöglich, so wie es mittlerweile den meisten Gesellschaftstheorien ergangen ist, als Konsumgegenstand im postmodernen Theorie-Supermarkt wiederzufinden. Der Preis für diese Zurückhaltung ist freilich, dass die Theorie dadurch Menschen außerhalb unmittelbar linker oder wert-abspaltungskritischer Kontexte nicht oder schwerer erreicht, die möglicherweise dafür empfänglich wären.
Mit dem im März 2019 erschienenen Buch „Sackgasse Wirtschaft. Einführung in die Wertkritik“ von Ernst Schmitter ist dieser potentielle Mangel fürs erste behoben. Und bei aller Skepsis, die sich gegenüber dem Vorhaben einer Einführung in die Wert(abspaltungs)kritik (aus den genannten Gründen) fast schon reflexartig regt, kann festgestellt werden, dass Schmitter die Umsetzung dieses Vorhabens überraschend gut gelungen ist. Freilich muss das Buch stets als das gelesen und beurteilt werden, was es ist und zu sein beansprucht – eben eine „Einführung“ im wörtlichen Sinne, die ein nicht wertkritisch informiertes Publikum möglichst „niederschwellig“ und leichtverständlich in die radikal kapitalismuskritische Perspektive der Wert-Abspaltungs-Kritik einführen möchte, ohne dabei das dafür erforderliche Abstraktionsniveau eklatant zu unterbieten oder in der Darstellung des Gegenstandes allzu unterkomplex zu werden. Diese alles andere als leichte Aufgabe hat Schmitter im großen und ganzen durchaus ansprechend bewältigt.
Was in dem Zusammenhang an seiner Einführung besonders positiv hervorzuheben ist – im Vergleich zu vielen anderen Einführungen, die heute für gewöhnlich auf dem kaum noch überschaubaren Einführungs-Markt zirkulieren – ist, dass er von Anfang an sehr unmissverständlich deutlich macht, dass es sich bei den im Buch dargestellten Inhalten um nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine Einführung, d.h. um die didaktische Aufbereitung eines Gegenstands und nicht bereits um den Gegenstand selbst handelt. Damit erteilt er dem weit verbreiteten Bedürfnis oder vielmehr der Illusion vieler Leser/innen eine Absage, die glauben, sich einen Gegenstand oder, wie in diesem Fall, eine Theorie bereits durch die Lektüre einer Einführung aneignen und sich so von der mühevollen Auseinandersetzung mit der eigentlichen Literatur dispensieren zu können. Auch in dieser Hinsicht ist Schmitters „Einführung in die Wertkritik“ eine Einführung im besten Sinne.
Gerade didaktisch hat Schmitter die herausfordernde Aufgabe einer Einführung in die Wert(abspaltungs)kritik recht gut gelöst. Als jemand, der selbst nicht dem unmittelbaren Kreis der Wert-Abspaltungs-Kritik angehört, sich aber nach eigener Aussage bereits seit vielen Jahren mit der Wert- und Abspaltungskritik beschäftigt, hat er die Einführung quasi aus der Perspektive eines informierten Außenstehenden verfasst, und dabei macht er stets auch seinen eigenen Aneignungsprozess für den/die Leser/in transparent. Dadurch gelingt es ihm, nicht wert-abspaltungskritisch informierte Leser/innen in dem vielleicht einzigen wirklich legitimen Sinne „dort abzuholen, wo sie stehen“, nämlich auf dem Stand des (linken) Durchschnittsbewusstseins und den sich dort geradezu reflexartig ergebenden Einwänden gegen die wert-abspaltungskritische Theorie. Indem Schmitter gewissermaßen vom „real existierenden“ linken Bewusstsein ausgeht und für dieses relativ leicht verständlich und gut nachvollziehbar veranschaulicht, warum die in der Linken vorherrschenden „kapitalismuskritischen“ Ansätze und Perspektiven defizitär sind und die dort zirkulierenden Einsprüche gegen die Wert-Abspaltungskritik diese eigentlich nicht treffen, vermag er gleichzeitig auf das Publikum einzugehen, ohne sich diesem dabei anzubiedern (das gilt insbesondere für den in der Linken virulenten Politik- und Praxisfetisch). Seine didaktische Methode entspricht also im Prinzip einer Heranführung an die theoretische Perspektive der Wert-Abspaltungs-Kritik im Medium einer kritischen Reflexion der beim Zielpublikum anzunehmenden verkürzten Denkgewohnheiten und daraus resultierenden Hindernissen mit Blick auf die Rezeption der Wert-Abspaltungs-Kritik. Gerade in dieser Hinsicht könnte Schmitters Einführung der Wert-Abspaltungskritik also einen recht guten Dienst erweisen, was die eingangs angesprochene Verbreitung radikal kapitalismuskritischer Theorie an ein größeres Publikum betrifft – und sei es nur, dass das Buch bei Leuten Interesse an der Theorie weckt und sie zur vertiefenden Auseinandersetzung mit wert-abspaltungskritischer Literatur motiviert, die ansonsten nicht so leicht mit der Wert-Abspaltungs-Kritik in Berührung gekommen wären.
Inhaltlich ist das Buch im Wesentlichen in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil widmet sich Schmitter einer groben Darstellung der radikal kapitalismuskritischen Perspektive der Wert-Abspaltungs-Kritik, auch in ihrer historischen Entwicklung (die theoriegeschichtlichen Etappen über „Marxistische Kritik“, „Krisis“ bis hin zu „Exit!“). Dabei sind die Essentials der Wert-Abspaltungs-Kritik über weite Strecken angemessen dargestellt: vom spezifisch kapitalistischen Widerspruch von abstraktem und stofflichem Reichtum, den inneren und äußeren Schranken der Kapitalverwertung (d.h. zunehmende Entwertung des Werts und ökologische Zerstörung durch permanent steigende Produktivität) bis hin zur aufklärungs- und demokratiekritischen Perspektive der Wert-Abspaltungs-Kritik (Demokratie als in letzter Instanz terroristische Form der kapitalistischen Menschenverwaltung). Auch die geschlechtliche Abspaltung ist in Schmitters Einführung nun (anders als etwa noch bei Anselm Jappe) prinzipiell als konstitutives kapitalistisches Formprinzip berücksichtigt. Darüber hinaus ist positiv hervorzuheben, dass die Einführung in die Wert-Abspaltungs-Kritik durchgehend vor dem Hintergrund der Krisentheorie vorgetragen bzw. entfaltet wird, d.h. der „prozessierende Widerspruch“ (Marx) und die heute zunehmend greifbar werdende finale Krise des Kapitalismus bilden einen ständigen Referenzpunkt in Schmitters Darstellung der Wert-Abspaltungs-Kritik.
Im zweiten Teil widmet sich Schmitter Fragen der radikal kapitalismuskritischen Praxis, wobei er hauptsächlich die in verschiedenen wert(abspaltungs)kritischen Texten verstreuten praxisbezogenen Hinweise und Überlegungen zusammenträgt, etwa das Konzept der „Räte“, wie es Robert Kurz vor allem im „Schwarzbuch Kapitalismus“ erörtert hat (vgl. Kurz 2009a), oder diverse Überlegungen zu gesellschaftsverändernden Befreiungspraxen im Sinne von „Transformationskämpfen“, wie sie etwa bei Anselm Jappe oder Tomasz Konicz zu finden sind. Auch hier gelingt es Schmitter im großen und ganzen recht gut, ohne Pseudokonkretionen auszukommen und erteilt, ganz im Gegenteil, einer gerade in linken Kreisen weit verbreiteten „Pseudoaktivität“ (Adorno) und Konzept- und Maßnahmenheckerei eine deutliche Absage. In voller Übereinstimmung mit der Wert-Abspaltungs-Kritik stellt er klar, dass kapitalismuskritische Praxis nur in einer radikalen Überwindung aller kapitalistischer Formen und Strukturprinzipien (Arbeit, Wert, Geld, geschlechtliche Abspaltung etc.) sowie aller Formen von „Ökonomie“ schlechthin bestehen kann[1], also in erster Linie (wie es Schmitter in losem Bezug auf Karl Korsch nennt) ein „Programm der Abschaffungen“ sein wird.
An manchen Stellen gibt es freilich Formulierungen oder Darstellungen, die wert-abspaltungskritisch informierten Lesenden wahrscheinlich weniger gelungen oder nicht 100%ig präzise erscheinen werden. Zum größten Teil dürfte dies der möglichst leicht verständlichen Darstellung geschuldet sein, und das meiste davon ist im Kontext einer Einführung vermutlich auch nicht allzu problematisch. Zumindest potentiell missverständlich ist es, wenn Schmitter im Praxisteil schreibt, kapitalismuskritische Praxis könne u.a. auch darauf gerichtet sein, „einen postkapitalistischen Umgang mit den Dingen schon jetzt vorzubereiten, vorwegzunehmen und einzuüben“ (S. 146). Dies könnte gerade von Leser/innen seiner primären Zielgruppe im Sinne einer verkürzten, praxisfetischistischen Weltverbesserungs-Ethik verstanden werden, die Schmitter ansonsten so vehement kritisiert. Auch wenn natürlich eine radikale Kapitalismuskritik unmittelbar alltagspraktisch auch das eigene Verhalten, die eigenen sozialen Umgangsformen usw. nicht unberührt lässt, so geht es doch vor allem um eine systemische Transformation. Und da muss man/frau realistisch genug sein, um einzusehen, dass die Reichweite und die Möglichkeiten individueller Alltagspraxis überaus gering sind. Insofern ist „Einüben“ eine sehr unglückliche Formulierung.
Der problematischste Punkt im ganzen Buch betrifft wahrscheinlich Schmitters Darstellung der wert-abspaltungskritischen Position zu Menschenrechten. So schreibt er, dass die seitens der Wert-Abspaltungs-Kritik geübte Kritik an Menschenrechten nicht gleichbedeutend damit sei, Menschenrechte per se in Frage zu stellen und quasi „abschaffen“ zu wollen, sondern sich vielmehr darauf beziehe, dass die kapitalistische Gesellschaft sich ideologisch u.a. durch Menschenrechte legitimiere, während sie gleichzeitig die Realisierung von Menschenrechten bereits systematisch vereitle (S. 114). Dies ist freilich eine unzutreffende Behauptung. Denn entgegen Schmitters Darstellung stellt die Wert-Abspaltungs-Kritik Menschenrechte sehr wohl als solche in Frage, da die in Menschenrechten konstruierte rechtsförmig-abstrakte Vorstellung des „Menschen“ unmittelbar zur kapitalistischen Form und zur wertförmigen Konstitution des modernen Subjekts gehört. Bereits Marx hat festgestellt, dass sich die Menschenrechte im Prinzip auf die Rechte des Bürgers als Wirtschaftssubjekt beziehen (im Unterschied etwa zu den „Staatsbürgerrechten“).[2] Nicht von ungefähr kommt das Subjekt nur solange in den Genuss dieser Rechte – wie Schmitter selbst soweit völlig zutreffend und unter ausdrücklichem Rekurs auf einschlägige wert-abspaltungskritische Literatur (z.B. „Weltordnungskrieg“ von Robert Kurz) schreibt –, solange es sich wertförmig zu reproduzieren, d.h. seine Arbeitskraft erfolgreich zu verkaufen vermag. Und eben das ist der Grund, warum heute immer mehr Menschen, quasi trotz Menschenrechten, eine zunehmende Entrechtung erfahren – weil sie in immer höherer Zahl aus der Arbeit herausfallen, wodurch sie im Endeffekt auch ihren Status als „Mensch“ einbüßen, der eben im Kapitalismus primär an die Fähigkeit des Subjekts gebunden ist, sich wirtschaftlich bzw. auf dem Markt zu behaupten. Es ist daher nicht einfach so, dass der Kapitalismus die volle Realisierung der Menschenrechte verhindern würde, sondern die Menschenrechte bzw. der durch Menschenrechte konstruierte abstrakte „Mensch“ sind selbst das Kriterium, unter dem heute immer mehr Menschen als „Überflüssige“ erscheinen und dementsprechend auch nicht mehr in den Genuss dieser Rechte kommen (gerade bei Flüchtlingen wird das ja jeden Tag in kaum überbietbarer Weise offensichtlich). In diesem Lichte wäre also sehr zu hoffen, dass sich das „Programm der Abschaffungen“ auch auf die Menschenrechte erstreckt.
Selbst über diese fehlerhafte Darstellung der wert-abspaltungskritischen Perspektive auf Menschenrechte könnte aber im Kontext einer Einführung unter Umständen hinweggesehen werden, da dieses Missverständnis durch eine vertiefende Auseinandersetzung mit wert-abspaltungskritischer Literatur, die auf die Lektüre der Einführung zu folgen hätte (und zu der die Einführung primär anregen soll), relativ leicht zu beheben sein dürfte. Darüber hinaus befindet sich Schmitter ansonsten weitestgehend auf einer Linie mit der wert-abspaltungskritischen Position, insofern auch er den nicht zuletzt in „kapitalismuskritischen“ Kontexten virulenten Menschenrechtsfetischismus von Grund auf problematisiert und unmissverständlich zu verstehen gibt, dass sich eine radikale Kapitalismuskritik nicht auf Menschenrechte stützen kann. Den Glauben an Menschenrechte in den Köpfen seines Publikums nachhaltig zu erschüttern, dazu taugt Schmitters Darstellung also allemal.
An manchen Stellen wäre es auch wünschenswert gewesen, wenn auf bestimmte Themen, die in der Wert-Abspaltungs-Kritik – über die im Buch genannten Themen hinaus – eine Rolle spielen oder zum Teil sogar Spezifika der Wert-Abspaltungs-Kritik darstellen, zumindest kurz hingewiesen worden wäre. Auch wenn freilich im Rahmen einer Einführung nicht alles umfassend behandelt werden kann, hätte es sich zum Beispiel angeboten, im Zuge der kritischen Diskussion von Armut und Obdachlosigkeit auch auf Antiziganismus und entsprechende wert-abspaltungskritische Auseinandersetzungen hinzuweisen (z.B. Scholz 2007). Ebenso hätte in der Darstellung der Auseinandersetzungen mit den Antideutschen die Kritik des Antiimperialismus und des linken Antisemitismus Erwähnung finden können, die vor allem von Robert Kurz vielfach thematisiert wurden (z.B. Kurz 2009b).
Von solchen Mängeln abgesehen, ist Schmitters Buch aber eine im großen und ganzen solide, gut und leicht zu lesende, deshalb aber nicht in unangemessener Weise vereinfachte Einführung in die Wert-Abspaltungs-Kritik. Bislang nicht wert-abspaltungskritisch informierte Leser/innen werden in dem Buch viele für sie neue Erkenntnisse und kritische Einsichten gewinnen und so zur vertiefenden Auseinandersetzung mit der wert-abspaltungskritischen Theorie motiviert werden können. Wenn dies dazu beitragen sollte, dass radikal kapitalismuskritisches Denken in weitere Bevölkerungskreise als bisher vorzudringen vermag (und sei es nur, dass dadurch die ersten nachhaltigen und irreversiblen Schäden in den vom Kapitalfetisch beherrschten Köpfen angerichtet werden), dann hat dieses Buch seinen Zweck bereits vollauf erfüllt.
Literatur
Jappe, Anselm (2005): Die Abenteuer der Ware. Für eine neue Wertkritik. Münster: Unrast.
Kurz, Robert (2003): Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung. Bad Honnef: Horlemann.
Kurz, Robert (2009a): Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft, erweiterte Neuausgabe. Frankfurt/Main: Eichborn.
Kurz, Robert (2009b): Die Kindermörder von Gaza. Eine Operation „Gegossenes Blei“ für die empfindsamen Herzen. In: Exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft 6, S. 185-242.
Marx, Karl (1983/1843) Zur Judenfrage. In: MEW, Bd. 1. Berlin: Dietz, S. 347-377.
Scholz, Roswitha (2007): Homo Sacer und „Die Zigeuner“. Antiziganismus – Überlegungen zu einer wesentlichen und deshalb „vergessenen“ Variante des modernen Rassismus. In: Exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft 4, S. 177-227.
Scholz, Roswitha (2011): Das Geschlecht des Kapitalismus. Feministische Theorien und die postmoderne Metamorphose des Patriarchats, verbesserte und erweiterte Neuausgabe. Bad Honnef: Horlemann.
Endnoten
[1] So ist auch der für wert-abspaltungskritisch informierte Leser/innen zunächst vielleicht etwas irritierende Titel von Schmitters Buch („Sackgasse Wirtschaft“) gemeint.
[2] „Die droits de l’homme, die Menschenrechte werden als solche unterschieden von den droits du citoyen, von den Staatsbürgerrechten. Wer ist der vom citoyen unterschiedene homme? Niemand anders als das Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft. Warum wird das Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft ‚Mensch‘, Mensch schlechthin, warum werden seine Rechte Menschenrechte genannt? Woraus erklären wir dieses Faktum? (…) Vor allem konstatieren wir die Tatsache, daß die sogenannten Menschenrechte, die droits de l’homme im Unterschied von den droits du citoyen nichts anderes sind als die Rechte des Mitglieds der bürgerlichen Gesellschaft, d.h. des egoistischen Menschen, des vom Menschen und dem Gemeinwesen getrennten Menschen“ (Marx 1983: 363f., Herv. im Orig.).